Die Höchstgebote für beendete Ausschreibungen der BVVG (im letzten halben Jahr) für Acker- und Grünland sowie Wald mit Stand 14.06.2013 habe ich ausgewertet. Wie auch die BVVG, möchte ich darauf hinweisen, dass die Daten für Sachverständige nicht geeignet sind! Es handelt sich lediglich um statistische Auswertungen und können allein nur der Orientierung dienen.
Vorab hier ein interessanter Beitrag auf Deutschlandradio mit dem Titel "Der Wettlauf um Land - Brandenburgs Bauern und der Einfluss der Investoren" vom 27.09.2013
Die Höchstgebote für Acker- und Grünland fasse ich wie folgt zusammen:
Bei 192 Pachtverträgen in den gesamten ostdeutschen Ländern liegt der Pachtpreis zwischen 79 €/ha und 1.609 €/ha. Das rechnerische Mittel ergibt 569 €/ha. Es ist kein unmittelbarer Zusammenhang ersichtlich, dass ein hoher Pachtpreis pro ha eine große verpachtete Fläche dahinter steht, jedoch ist erkennbar, je höher die Gesamtpacht ist, desto größer die Pachtfläche. Die Mehrzahl der verpachteten Flächen sind zwischen 5 ha und 25 ha groß. Sobald der Ackeranteil über 70% an der Gesamtfläche beträgt (ca. 67% der Pachtverträge), liegt der durchschnittliche Pachtpreis bei 691 €/ha, wobei auch ein hoher Grünlandanteil von mehr als 50% an der Gesamtfläche (ca. 10% der Pachtverträge) einen durchschnittlichen Pachtpreis von 643 €/ha einbringt (hier wurden zwei Spitzenwerte von 1242 €/ha (68% GR Anteil) und 1495 €/ha (89% GR Anteil) nicht eingerechnet). Die durchschnittliche Ackerzahl bei den Pachtverträgen liegt bei 49 (zwischen 16 und 99) und die durchschnittliche Grünlandzahl bei 43 (zwischen 1 und 100). Wie zu erwarten steigt der Pachtpreis pro ha bei hoher Ackerzahl und Grünlandzahl. Bei Ackerzahlen zwischen 60 und 99 liegt der Pachtpreis bei 1066 €/ha (15% der Pachtverträge), bei Ackerzahlen zwischen 40 und 59 bei 538 €/ha (35% der Pachtverträge) und bei Ackerzahlen zwischen 1 und 39 bei 382 €/ha (30% der Pachtverträge)
Bei 131 Kaufverträgen in den gesamten ostdeutschen Ländern liegt der Kaufpreis zwischen 2.114 €/ha und 40.998 €/ha. Das rechnerische Mittel ergibt 15.984 €/ha. Es ist kein unmittelbarer Zusammenhang ersichtlich, dass ein hoher Kaufpreis pro ha eine große Fläche dahinter steht, jedoch ist erkennbar, je höher Gesamtkaufpreis ist, desto größer die Fläche. Die Mehrzahl der verkauften Flächen sind zwischen 5 ha und 25 ha groß. Sobald der Ackeranteil über 70% an der Gesamtfläche beträgt (ca. 60 % der Kaufverträge), liegt der durchschnittliche Kaufpreis bei 21.166 €/ha, wobei ein hoher Grünlandanteil von mehr als 50% an der Gesamtfläche (ca. 27% der Kaufverträge) einen durchschnittlichen Kaufpreis von 7.428 €/ha einbringt. Die durchschnittliche Ackerzahl bei den Kaufverträgen liegt bei 48 (zwischen 17 und 98) und die durchschnittliche Grünlandzahl bei 39 (zwischen 12 und 74). Wie zu erwarten steigt der Kaufpreis pro ha bei hoher Ackerzahl und Grünlandzahl. Bei Ackerzahlen zwischen 60 und 98 liegt der Kaufpreis bei 23.804 €/ha (15% der Kaufverträge), bei Ackerzahlen zwischen 40 und 59 bei 19.069 €/ha (45% der Kaufverträge) und bei Ackerzahlen zwischen 1 und 39 bei 11.879 €/ha (25% der Kaufverträge)
Die Höchstgebote für Wald fasse ich wie folgt zusammen:
Bei 109 Kaufverträgen in den gesamten ostdeutschen Ländern liegt der Kaufpreis zwischen 1.384 €/ha und 12.689 €/ha (ohne Berücksichtigung eines Spitzenpreises von 34.385 €/ha). Das rechnerische Mittel ergibt 5.617 €/ha. Es ist kein unmittelbarer Zusammenhang ersichtlich, dass ein hoher Kaufpreis pro ha eine große Fläche dahinter steht, auch kein Zusammenhang zwischen Gesamtkaufpreisen zur Flächengröße gibt es nicht. Die Mehrzahl der verkauften Flächen sind zwischen 1 ha und 12 ha groß.
19.06.2013
Ivo Partschefeld