Mit der diesjährigen Weihnachtspost erhielt ich auch ein Mitteilungsblatt eines Agrarbetriebes an seine Mitglieder und Landverpächter. Insbesondere die Aussagen zu den Produktionsmengen fand ich sehr interessant. Die Mehrheit der Flurbereiniger kann zwar erklären was eine Grunddienstbarkeit ist, welche Abstandsflächen einzuhalten sind, welche Genauigkeit ein Grenzpunkt haben muss und was der Unterschied zwischen einem Grundstück und Flurstück ist, aber wie die Felder bestellt werden, wann und wie die Saat bzw. Ernte stattfindet oder welche Maschinen oder Geräte verwendet werden, wissen wir (hier zähle ich mich dazu) leider nur schemenhaft.

Dabei ist dieses Wissen viel wichtiger, damit das Hauptziel einer Flurbereinigung "Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen" effektiv erreicht werden kann. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Art und Weise der Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen stark verändert. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft weicht immer mehr großen Agrarbetrieben.

Nun aber zu den Produktionsmengen. In der folgenden Tabelle finden Sie für einige Erzeugnisse die Produktionsmengen pro Hektar/Kuh und den Ertrag zusammengestellt.

Erzeugnis Produktionsmenge Marktpreis Ertrag 
Kartoffeln  50t/ha  200 €/t 10.000 €/ha
Getreide  8 t/ha  200 €/t  1.600 €/ha
Raps  5 t/ha 340 €/t 1.700 €/ha
Milch  9.000 l/Kuh  0,31 €/kg  3.000 €/Kuh

 

Die Erzeugerpreise basieren i.d.R. auf Weltmarktpreisen, die neben Angebot und Nachfrage auch durch Termingeschäfte und Spekulationen bestimmt werden. Aus diesen Gründen sind die Erzeugerpreise sehr schwankend bzw. je nach Erzeugnis immer noch rückläufig. Landwirte können sich dagegen versichern damit sie besser kalkulieren können. Wie stark die Preisschwankungen sein können, kann man sich in Charts auf der Homepage http://www.ami-informiert.de/ami-maerkte.html anzeigen lassen. So ist beispielsweise der Preis pro Dezitonne für Kartoffeln von 25 € am Jahresanfang 2014 auf 6 € am Jahresende gefallen.

Eine weitere feste Einnahmequelle mit ca. 270 €/ha/a ist die EU-Flächenprämie. Daneben können noch Einnahmen aus Nebenprodukten, Selbstvermarktungen oder Energieerzeugungsmaßnahmen entstehen. Aufgrund der schwankenden Erntemengen und Preise sind die Einnahmen somit auch volatil. Dagegen sind die Ausgaben relativ gleichmäßig. Dazu gehören die Lohnkosten, Energiekosten, Pachtausgaben, Kosten für Technik, Anlagen und Gebäude.

30.10.2014
Ivo Partschefeld